Riga — Eine bewegte Geschichte

Erfahren Sie mehr über die Hansestadt Riga, eine Hafenmetropole im Baltikum, die auf eine rund 820-jährige Geschichte zurückblickt.

Ein aufkeimender Handelsknoten

Die imposante Stadtgeschichte Rigas begann im Jahre 1150 mit dem aufkeimenden Handel am Unterlauf des Flusses Daugava, im Deutschen "Düna" genannt. Handelsleute aus Schweden und Deutschland waren die ersten, die hier Fuß fassten. 1201 wurde Riga offiziell gegründet. Der Bremer Bischof Albert von Buxthoeven machte die einst kleine Ansiedlung an der Daugava zur Hauptstadt Livlands. Rigas Einfluss als überregionaler Handelsplatz brachte 1282 die offizielle Mitgliedschaft in der Hanse.

Die Reformation und schwedische Herrschaft

Nach dem Einzug der Reformation und dem Ende der religiösen Vorherrschaft der Erzbischhöfe kam Riga nach kurzer Unabhängigkeit als freie Reichsstadt, 1581 in das Herrschaftsgebiet Polen-Litauens. Im Laufe des Dreißigjährigen Krieges eroberte Schweden Riga. Daraufhin wurde Riga zur zweitwichtigsten Stadt Schwedens und wurde zeitgleich zu einer Festung gegen russische Angriffe ausgebaut.


Beginn des russischen Lebens in Riga und Industrialiserung

Im Jahre 1710 fielen russische Truppen nach langer Belagerung in Riga ein. Durch die Angliederung an das russische Zarenreich wuchs Rigas Bedeutung als Handelszentrum und die Einwohnerzahl verdoppelte sich von 30.000 auf über 60.000. Die Industrialiserung brachte neue Möglichkeiten für den Hafen und die Stadt Riga, sodass sich die Einwohnerzahl fast verzehnfachte auf über 500.000 Einwohner.

Riga und die Weltkriege

Die Weltkriege trafen Riga hart. Im Zuge von Evakuierungen der zahlreichen Arbeiterfamilien, um den militärischen Nachschub zu sichern, verlor die Frontstadt Riga im Ersten Weltkrieg fast 200.000 Einwohner. Die jüdische Bevölkerung Rigas wurde bereits kurz nach der Eroberung im Rigaer Ghetto interniert. Hier litten und lebten um die 30.000 Menschen unter schlimmsten und menschunwürdigen Bedingungen. Das jüdische Leben Rigas wurde 1941 mit einem Massaker in den Wäldern von Rumbula vernichtet. Nahezu alle Insassen des Ghettos fanden hier am 30. November, sowie am achten und neuten Dezember den Tod durch Erschießung.


Riga im Ostblock und Neuzeit

Am 15. Oktober 1944 wurde Riga schließlich von der Roten Armee zurückerobert. Nun wieder unter Sowjet-Herrschaft wurde Riga zur wichtigsten Industriestadt des Baltikums und wuchs auf über 900.000 Einwohner an. Die Sowjetunion erkannte am 21. August 1991 die Unabhängigkeit Lettlands an. Nun wurde sie erneut die Hauptstadt eines souveränen lettischen Staates.